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Proktologie

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Proktologische Erkrankungen sind Erkrankungen in einem sehr sensiblen und tabuisierten Gebiet, dem Enddarm. Ich sehe meine Aufgabe unter anderem darin, Ihnen das damit verbundene Unbehagen zu nehmen und gemeinsam eine Therapiestrategie zu entwickeln, die von konservativen Therapien bis hin zur operativen Behandlung das gesamte Spektrum der Medizin einschließt. Zögern Sie nicht, einen Termin zur Untersuchung zu vereinbaren; in den allermeisten Fällen führt in frühen Erkrankungsphasen eine Therapie ohne operativen Eingriff zum Erfolg.

 

Hämorrhoiden

 

Steißbeinfistel

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind ein schwammartiger Gefäßpolster im Bereich des Enddarms. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Kontinenzorgans. Wenn der Gefäßpolster vergrößert erscheint und Beschwerden auftreten, spricht man von einem Hämorrhoidalleiden.

Hämorrhoiden

Risikofaktoren

  • Genetische Veranlagung (Schwäche der Wände von Blutgefäßen)
  • Reizdarmsyndrom
  • Chronische Verstopfung
  • Ballaststoffarme Ernährung, wenig Flüssigkeit
  • Bewegungsmangel
  • Sitzende Arbeits- und Lebensweise
  • Übergewicht

Symptome

  • Juckreiz
  • Blutungen (zumeist beim bzw. nach dem Stuhlgang)
  • Schmerzen
  • Stuhlschmieren

Diagnostik

Die Diagnostik beginnt mit einer zielgerichteten Befragung hinsichtlich der Beschwerden und der Stuhlgewohnheiten. Eine Untersuchung des Enddarmes ist für die Diagnose ebenso notwendig. Danach wird entschieden, ob eine Proktoskopie (schmerzfreie Untersuchung des Enddarms mit einem Proktoskop) notwendig ist.

Therapie

Unbehandelt führt das Hämorrhoidalleiden meist zu einer Zunahme der Beschwerden. Zumeist kann allerdings bei rechtzeitigem Erkennen eine konservative Therapie mit Salben und Tabletten (z. B. Flavanoidextrakten) durchgeführt werden. Bei fortgeschrittenen oder blutenden Hämorrhoiden ist es oft möglich mittels Gummibandligatur und/oder Sklerosierung die Erkrankung zu behandeln. Erst bei eigeklemmten Hämorrhoiden oder anhaltenden Blutungen sollte eine operative Therapie (LASER, ultraschallgezielte Umstechung oder operative Entfernung) erwogen werden.

Nachbehandlung

Abhängig von der Ausprägung der Erkrankung gibt es einige Maßnahmen zu beachten die von geregeltem Stuhlverhalten über angepasste Hygienemaßnahmen bis zu entsprechender medikamentöser Therapie reichen. Kontrolluntersuchungen, insbesondere nach invasiven Maßnahmen (Gummibandligatur, Sklerosierung) und Operationen sind sinnvoll.

Was gibt es zu beachten

Das Hämorrhoidalleiden ist aufgrund der „sensiblen“ Region zumeist mit Scham behaftet. Im Endeffekt ist es aber wenig mehr als ein „Krampfaderleiden“ im Analbereich. Gerade in frühen Stadien kann eine schonende, nicht operative Behandlung zum Erfolg führen. Darum ist es wichtig und sinnvoll, bei Beschwerden den Spezialisten aufzusuchen.

Sinus pilonidalis (Steißbeinfistel)

Der Pilonidalsinus oder Sinus pilonidalis trägt seinen Namen von den lateinischen Wörtern pilus (=Haar) und nidus (=Nest). Bei der Steißbeinfistel handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung, die typischerweise im Bereich der Gesäß/Steißbeinregion auftritt. Zumeist durch „eingewachsene“ Haare kommt es zu einer Entzündungsreaktion im Unterhautfettgewebe.

3_Steißbeinfistel

Risikofaktoren

  • Kräftige Behaarung im Gesäßbereich
  • Starkes Schwitzen im Gesäßbereich
  • Übergewicht
  • Langes Sitzen
  • Genetische Veranlagung

Symptome

  • Reichen von schmerzlosen kleinen Öffnungen (Pits) bis zu stark schmerzhaften, geschwollenen, entzündlichen Schwellungen im Gesäßbereich
  • Druckgefühl
  • Schwellungen
  • Sekretion (Austritt von Flüssigkeit aus kleinen Poren)
  • Brennen
  • Jucken

Diagnostik

Die Diagnostik ist in erster Linie eine klinische. Die Beschwerden reichen von oberflächlichen kleinen Öffnungen (englisch Pits) über lokale Schwellungen und Schmerzen bis hin zu infizierten, eitrigen Veränderungen.

Therapie

Entsprechend der Ausprägung der Symptome richtet sich die Therapie. Während bei symptomlosen Poren keine Behandlung notwendig ist, sollte bei rezidivierenden Entzündungsreaktionen mit Schwellung und Schmerzen eine spezielle Therapie erfolgen. Hier kann mittels des Pit Picking (ausstechen der Öffnungen/Porus in Lokalanästhesie) und je nach Befund zusätzlicher LASER Behandlung eine wenig invasive Therapie gewählt werden. Hat die Steißbeinfistel bereits eine gewisse Größe überschritten, kann es notwendig werden eine sogenannte Lappenplastik (herausschneiden des fisteltragenden Haut-, Fettgewebeanteils und Verschluss des Operationsdefektes mittels eines Haut-, Fettgewebslappen) durchzuführen. Hier kommen in erster Linie die Limpergplastik oder der Karydakis flap zur Anwendung.

Nachbehandlung

Das Pit picking wird ambulant im Eingriffsraum durchgeführt. Man kann unmittelbar nach der Operation nach Hause gehen. Ein regelmäßiger Verbandswechsel ist notwendig und die vollständige Wundheilung kann durchaus mehrere Wochen dauern. In dieser Zeit ist die Patientin/der Patient allerdings voll arbeitsfähig. Auch sportliche Betätigungen können problemlos durchgeführt werden. Sollte eine Lappenplastik als Therapie notwendig sein, ist eine stationäre Behandlung unumgänglich. Für einige Tage wird das Wundsekret über einen kleinen Schlauch abgeleitet. Die Nahtentfernung erfolgt im Normalfall 14 Tage nach der Operation.

Was gibt es zu beachten

Um einer tiefergreifenden Entzündung vorzubeugen, kann es durchaus sinnvoll sein bereits bei kleineren Öffnungen (Porus) – vor allem bei wiederkehrenden Schmerzen oder Flüssigkeitsaustritt – eine operative Therapie zu wählen.